11. Kapitel

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Im gut 200 Kilometer entfernten Wiesbaden legte Kriminaldirektor Maximilian Hüschen den Telefonhörer sanft auf die Gabel. Er öffnete die mittlere Schreibtischschublade auf der rechten Schreibtischseite, nahm ein Kryptohandy der Marke HTC heraus und stellte eine abhörsichere Verbindung zu dem im Berliner Innenministerium residierenden Ministerialrat Xaver Gscheidhammer her. „KTS wurde auf Stufe orange gesetzt“, teilte der Kriminaldirektor dem Ministerialrat mit. „Scheiße“, entfuhr es Gscheidhammer. „warum denn das?“ – „FO vor Ort hat das mitgeteilt“, beantwortete Kriminaldirektor Hüschen die ihm gestellte Frage. „Ist die Maßnahme bereits verfügt“, wollte Gscheidhammer wissen. „Nein“, entgegnete Hüschen, „ich wollte es Ihnen überlassen, die Maßnahme auszulösen.“ –„Weichei“, schimpfte Gescheidhammer, „alles muss man selber machen“. – „Ich übergebe Ihnen die Maßnahme“, sagte Hüschen mit Eiseskälte in der Stimme und trennte die Verbindung.

 

Xaver Gscheidhammer nestelte die Tresorkombination aus der linken Jackentasche seines maßgeschneiderten Anzuges und starrte einige Minuten auf den sechsstelligen Code. Er fühlte sich ausgesprochen unbehaglich. Nach dem Anruf von Hüschen war die Aktion aber nun unabwendbar. Mit einem tiefen Seufzer wuchtete er sich aus seinem orthopädischen Schreibtischsessel und ging hinüber zum Sideboard, in dem sich auch der Tresor befand. Dort entnahm er dem Hängeregister einen versiegelten Umschlag mit der Aufschrift „Fall orange“. Gscheidhammer brach das Siegel, öffnete den Umschlag und legte die darin enthaltenen vier DIN-A-4-Blätter auf seinen Schreibtisch. „Verschlusssache – Nur für den Dienstgebrauch“ prangte ein dicker schwarzer Stempel auf dem Deckblatt. „Fall orange berechtigt nicht zum Abbruch des Projekts“, war in der ersten Zeile zu lesen. Dem folgte eine detaillierte Auflistung aller Aktionen und Maßnahmen, die sich auf die jeweilige Zielperson im Fall orange bezogen. Der vierte Punkt behandelte die „Inaktivierung von Zielpersonen“ und beschrieb die dafür notwendigen Voraussetzungen. Gscheidhammer prüfte sehr genau. Der Maßnahmenkatalog ließ ihm keinen Ermessensspielraum.

 

Tief durchatmen, dachte Gscheidhammer, und nur nicht verrückt werden. Er erhob sich aus dem knarzenden Sessel und schwankte zum Fenster. Das bunte Treiben auf den Straßen machte ihn nur noch nervöser. Mit einem Mal war alles wieder da. Die sorgfältig verdrängte Vergangenheit schwappte an die Oberfläche. Er sah alles lebendig vor sich: Die Rückkehr von der Studentenparty. Wie er mit Karl-Theodor, Kalle genannt, betrunken beschloss, doch noch den klapprigen orangefarbenen Käfer zu nehmen, um nach Hause zu kommen. Und dann überschlugen sich seine Gedanken. Die Gestalt, die unerwartet im nächtlichen Nebel auftauchte. Der Schrei, das laute Gepolter. Einfach abgehauen waren sie. Fahrerflucht. Etwas, das sie auch noch fünfzehn Jahre später auf unangenehme Weise miteinander verband, war jetzt wieder in ihm losgetreten worden.

 

Seitdem hatten sie sich nicht mehr gesehen, nicht mehr gesprochen. Alles wurde verdrängt. Sogar ihre langjährige Freundschaft. Welche Ironie des Schicksals, dachte Gscheidhammer verzweifelt, dass die „Stufe orange“ ihn wieder an alles erinnerte. An Kalle, die Party – und den orangefarbenen Käfer.
„Ich muss Hüschen nochmal anrufen“, murmelte Gscheidhammer leise in sich hinein. „Sofort!“

Er griff nervös zum Hörer. „Hüschen, Gscheidhammer hier. Ich wollte nochmal den Fall KTS ansprechen. Ich finde die Vorgehensweise ziemlich veraltet und nicht durchsetzbar.“ - „Was erzählen Sie da“, brüllte Hüschen mit erregter Stimme ins Telefon, „Anweisung ist Aneisung!“ - „Aber ist das denn in diesem Fall notwendig?“ Gscheidhammer setzte sich in seinen gut gepolsterten Schreibtischsessel und wischte sich dabei die Schweißperlen aus dem Gesicht. „Was ist das für Kinderkram? Man könnte fast meinen, Sie wollen es nicht. Gibt es denn da einen Grund?“, schrie Hüschen unaufhörlich in den Hörer. „Nein, Hüschen, ich dachte nur, ich meinte, es wäre vielleicht besser, ich, wir könnten doch… Schritt drei kann ich doch nicht durchführen“, erklärte Gscheidhammer mit zitternder Stimme. „Erzählen Sie doch nicht so einen Mist, wofür habe ich Sie ins Amt geholt?“, wütete Hüschen am Apparat weiter. Es wurde still am anderen Ende des Hörers. „Hüschen, sind Sie noch dran?“ Die Stille drang durch seine mit Schweiß bedeckten Schläfen und seine Stimme wurde leiser und die Gesichtszüge entglitten: „Sind Sie noch dran? Hallo?...“ - „Moment, Xaver, ich muss Sie kurz weglegen, habe den BKA-Präsidenten auf der anderen Leitung. Warten sie kurz, ich bin noch nicht fertig mit Ihnen!“

 

Sein Herz raste. Die Tabletten, wo waren bloß seine Tabletten?  Sein Arzt hatte ihm jegliche Aufregung verboten, noch einen Herzinfarkt würde er nicht überleben. Gscheidhammer kramte nervös in der oberen Schublade seines opulenten Schreibtisches, während er in der anderen Hand weiterhin den Telefonhörer ans Ohr hielt. Dieses beklemmende Gefühl von Angst, welches ihm zunehmend die Luft abschnürte, machte sich rasend schnell in ihm breit. Es kroch wie eine Spinne an ihm hoch und nahm ihn vollkommen in Besitz. Die Vorstellung, der mühsame Aufstieg in die obere Etage des Berliner Innenministeriums mit Blick auf die Spree könnte ihn mit einem Schlag wieder in den Bodensatz des Beamtentums katapultieren, machte ihn fast wahnsinnig. Hatte er nicht alles unternommen in den vergangenen Jahren, um insbesondere Schlemen und damit auch die Vergangenheit weit von sich zu halten? 600 Kilometer Entfernung zwischen Neckarstadt und Berlin waren dafür in den letzten Jahren ein probates Mittel gewesen. Viel Zeit war vergangen und genügend Gras über die Angelegenheit gewachsen, doch nun schien seine Existenz wegen dieser blöden Autogeschichte auf dem Spiel zu stehen. Hastig griff er sich an die Krawatte und löste panikartig den Knoten. So einfach wie seinen Krawattenknoten würde er den vorliegenden „Fall orange“ nicht lösen können. Zwischen Schreibutensilien und Blankopapier ertastete er die kleine Schachtel Betablocker plötzlich in seiner Hand. Für den Bruchteil einer Sekunde fühlte er eine Erleichterung und glaubte, damit seine prekäre Situation in den Griff zu bekommen. Doch bereits im nächsten Augenblick ahnte er Böses. Die Tablettenschachtel war leer. Panik stieg in ihm hoch. Er war nicht mehr in der Lage zu schlucken, denn eine vakuumartige Trockenheit machte sich in seiner Kehle breit.

 

„Verdammt Gscheidhammer, was ist denn los? Machen Sie mir nix vor und sagen Sie mir endlich, warum Sie KTS retten wollen“, schrie ihn Hüschen an. Ich will niemanden retten, aber, aber…“, stotterte Gscheidhammer in den Hörer und rang weiter nach Luft. Sein Herz begann zu rasen, die Schläfen an seinem knallroten Kopf pochten immer schneller. Er merkte, wie sich der linke Arm versteifte, die Muskeln krampften zusammen. Schwindel machte sich breit, Gscheidhammer konnte nur noch die Umrisse seines sündhaft teuren Interieurs erkennen. Wie eine Achterbahn kam ihm sein Bürostuhl vor. „Was ist denn nun, warum antworten Sie mir nicht?“, wollte der erregte BKA-Abteilungleiter am anderen Ende des Hörers wissen. Gscheidhammer schnaufte, als hätte er einen Marathonlauf hinter sich. Er war nicht in der Lage zu sprechen, ein Würgereiz, der aus dem körperlichen Grenzgang resultierte, in dem er sich befand, machte sich breit. Nur der Tisch gab ihm noch Halt. Immer lauter und mit kürzeren Pausen brüllte Hüschen ins Telefon. Doch den Telefonhörer hatte Gscheidhammer schon längst aus der kraftlosen Hand fallen lassen, hörte das Geschrei aber dennoch. In seinem Wahn vermischte er es mit Rufen von KTS, der ihn anflehte, ihn nicht zu verraten. Meinte er den Unfall oder die aktuellen Anschuldigungen? Seine Brust durchbohrte ein stechender Schmerz. Intuitiv griff er sich an die linke Seite. Dieses Gefühl hatte er schon einmal durchlebt und war nur kurz dem Tod entkommen. Dieses Mal war es anders. Alles um ihn herum wurde schwarz und er fiel bewusstlos zu Boden.

 

 

Die Kapitel 11 bis 13 wurden von Nicolas Baumgärtner, Petra Brumshagen, Sofia Delgado, Ralf di Grazia, Laura Konrad, Nina Maria Klofac, Oliver Lobschat, Martin Posset und Agnieszka Schneider geschrieben.

 

 

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Im gut 200 Kilometer entfernten Wiesbaden legte Kriminaldirektor Maximilian Hüschen den Telefonhörer sanft auf die Gabel. Er öffnete die mittlere Schreibtischschublade auf der rechten Schreibtischseite, nahm ein Kryptohandy der Marke HTC heraus und stellte eine abhörsichere Verbindung zu dem im Berliner Innenministerium residierenden Ministerialrat Xaver Gscheidhammer her. „KTS wurde auf Stufe orange gesetzt“, teilte der Kriminaldirektor dem Ministerialrat mit. „Scheiße“, entfuhr es Gscheidhammer. „warum denn das?“ – „FO vor Ort hat das mitgeteilt“, beantwortete Kriminaldirektor Hüschen die ihm gestellte Frage. „Ist die Maßnahme bereits verfügt“, wollte Gscheidhammer wissen. „Nein“, entgegnete Hüschen, „ich wollte es Ihnen überlassen, die Maßnahme auszulösen.“ –„Weichei“, schimpfte Gescheidhammer, „alles muss man selber machen“. – „Ich übergebe Ihnen die Maßnahme“, sagte Hüschen mit Eiseskälte in der Stimme und trennte die Verbindung.

Xaver Gscheidhammer nestelte die Tresorkombination aus der linken Jackentasche seines maßgeschneiderten Anzuges und starrte einige Minuten auf den sechsstelligen Code. Er fühlte sich ausgesprochen unbehaglich. Nach dem Anruf von Hüschen war die Aktion aber nun unabwendbar. Mit einem tiefen Seufzer wuchtete er sich aus seinem orthopädischen Schreibtischsessel und ging hinüber zum Sideboard, in dem sich auch der Tresor befand. Dort entnahm er dem Hängeregister einen versiegelten Umschlag mit der Aufschrift „Fall orange“. Gscheidhammer brach das Siegel, öffnete den Umschlag und legte die darin enthaltenen vier DIN-A-4-Blätter auf seinen Schreibtisch. „Verschlusssache – Nur für den Dienstgebrauch“ prangte ein dicker schwarzer Stempel auf dem Deckblatt. „Fall orange berechtigt nicht zum Abbruch des Projekts“, war in der ersten Zeile zu lesen. Dem folgte eine detaillierte Auflistung aller Aktionen und Maßnahmen, die sich auf die jeweilige Zielperson im Fall orange bezogen. Der vierte Punkt behandelte die „Inaktivierung von Zielpersonen“ und beschrieb die dafür notwendigen Voraussetzungen. Gscheidhammer prüfte sehr genau. Der Maßnahmenkatalog ließ ihm keinen Ermessensspielraum.

Tief durchatmen, dachte Gscheidhammer, und nur nicht verrückt werden. Er erhob sich aus dem knarzenden Sessel und schwankte zum Fenster. Das bunte Treiben auf den Straßen machte ihn nur noch nervöser. Mit einem Mal war alles wieder da. Die sorgfältig verdrängte Vergangenheit schwappte an die Oberfläche. Er sah alles lebendig vor sich: Die Rückkehr von der Studentenparty. Wie er mit Karl-Theodor, Kalle genannt, betrunken beschloss, doch noch den klapprigen orangefarbenen Käfer zu nehmen, um nach Hause zu kommen. Und dann überschlugen sich seine Gedanken. Die Gestalt, die unerwartet im nächtlichen Nebel auftauchte. Der Schrei, das laute Gepolter. Einfach abgehauen waren sie. Fahrerflucht. Etwas, das sie auch noch fünfzehn Jahre später auf unangenehme Weise miteinander verband, war jetzt wieder in ihm losgetreten worden.

Seitdem hatten sie sich nicht mehr gesehen, nicht mehr gesprochen. Alles wurde verdrängt. Sogar ihre langjährige Freundschaft. Welche Ironie des Schicksals, dachte Gscheidhammer verzweifelt, dass die „Stufe orange“ ihn wieder an alles erinnerte. An Kalle, die Party – und den orangefarbenen Käfer.

„Ich muss Hüschen nochmal anrufen“, murmelte Gscheidhammer leise in sich hinein. „Sofort!“

 

Er griff nervös zum Hörer. „Hüschen, Gscheidhammer hier. Ich wollte nochmal den Fall KTS ansprechen. Ich finde die Vorgehensweise ziemlich veraltet und nicht durchsetzbar.“ - „Was erzählen Sie da“, brüllte Hüschen mit erregter Stimme ins Telefon, „Anweisung ist Aneisung!“ - „Aber ist das denn in diesem Fall notwendig?“ Gscheidhammer setzte sich in seinen gut gepolsterten Schreibtischsessel und wischte sich dabei die Schweißperlen aus dem Gesicht. „Was ist das für Kinderkram? Man könnte fast meinen, Sie wollen es nicht. Gibt es denn da einen Grund?“, schrie Hüschen unaufhörlich in den Hörer. „Nein, Hüschen, ich dachte nur, ich meinte, es wäre vielleicht besser, ich, wir könnten doch… Schritt drei kann ich doch nicht durchführen“, erklärte Gscheidhammer mit zitternder Stimme. „Erzählen Sie doch nicht so einen Mist, wofür habe ich Sie ins Amt geholt?“, wütete Hüschen am Apparat weiter. Es wurde still am anderen Ende des Hörers. „Hüschen, sind Sie noch dran?“ Die Stille drang durch seine mit Schweiß bedeckten Schläfen und seine Stimme wurde leiser und die Gesichtszüge entglitten: „Sind Sie noch dran? Hallo?...“ - „Moment, Xaver, ich muss Sie kurz weglegen, habe den BKA-Präsidenten auf der anderen Leitung. Warten sie kurz, ich bin noch nicht fertig mit Ihnen!“

Sein Herz raste. Die Tabletten, wo waren bloß seine Tabletten?  Sein Arzt hatte ihm jegliche Aufregung verboten, noch einen Herzinfarkt würde er nicht überleben. Gscheidhammer kramte nervös in der oberen Schublade seines opulenten Schreibtisches, während er in der anderen Hand weiterhin den Telefonhörer ans Ohr hielt. Dieses beklemmende Gefühl von Angst, welches ihm zunehmend die Luft abschnürte, machte sich rasend schnell in ihm breit. Es kroch wie eine Spinne an ihm hoch und nahm ihn vollkommen in Besitz. Die Vorstellung, der mühsame Aufstieg in die obere Etage des Berliner Innenministeriums mit Blick auf die Spree könnte ihn mit einem Schlag wieder in den Bodensatz des Beamtentums katapultieren, machte ihn fast wahnsinnig. Hatte er nicht alles unternommen in den vergangenen Jahren, um insbesondere Schlemen und damit auch die Vergangenheit weit von sich zu halten? 600 Kilometer Entfernung zwischen Neckarstadt und Berlin waren dafür in den letzten Jahren ein probates Mittel gewesen. Viel Zeit war vergangen und genügend Gras über die Angelegenheit gewachsen, doch nun schien seine Existenz wegen dieser blöden Autogeschichte auf dem Spiel zu stehen. Hastig griff er sich an die Krawatte und löste panikartig den Knoten. So einfach wie seinen Krawattenknoten würde er den vorliegenden „Fall orange“ nicht lösen können. Zwischen Schreibutensilien und Blankopapier ertastete er die kleine Schachtel Betablocker plötzlich in seiner Hand. Für den Bruchteil einer Sekunde fühlte er eine Erleichterung und glaubte, damit seine prekäre Situation in den Griff zu bekommen. Doch bereits im nächsten Augenblick ahnte er Böses. Die Tablettenschachtel war leer. Panik stieg in ihm hoch. Er war nicht mehr in der Lage zu schlucken, denn eine vakuumartige Trockenheit machte sich in seiner Kehle breit.

„Verdammt Gscheidhammer, was ist denn los? Machen Sie mir nix vor und sagen Sie mir endlich, warum Sie KTS retten wollen“, schrie ihn Hüschen an. Ich will niemanden retten, aber, aber…“, stotterte Gscheidhammer in den Hörer und rang weiter nach Luft. Sein Herz begann zu rasen, die Schläfen an seinem knallroten Kopf pochten immer schneller. Er merkte, wie sich der linke Arm versteifte, die Muskeln krampften zusammen. Schwindel machte sich breit, Gscheidhammer konnte nur noch die Umrisse seines sündhaft teuren Interieurs erkennen. Wie eine Achterbahn kam ihm sein Bürostuhl vor. „Was ist denn nun, warum antworten Sie mir nicht?“, wollte der erregte BKA-Abteilungleiter am anderen Ende des Hörers wissen. Gscheidhammer schnaufte, als hätte er einen Marathonlauf hinter sich. Er war nicht in der Lage zu sprechen, ein Würgereiz, der aus dem körperlichen Grenzgang resultierte, in dem er sich befand, machte sich breit. Nur der Tisch gab ihm noch Halt. Immer lauter und mit kürzeren Pausen brüllte Hüschen ins Telefon. Doch den Telefonhörer hatte Gscheidhammer schon längst aus der kraftlosen Hand fallen lassen, hörte das Geschrei aber dennoch. In seinem Wahn vermischte er es mit Rufen von KTS, der ihn anflehte, ihn nicht zu verraten. Meinte er den Unfall oder die aktuellen Anschuldigungen? Seine Brust durchbohrte ein stechender Schmerz. Intuitiv griff er sich an die linke Seite. Dieses Gefühl hatte er schon einmal durchlebt und war nur kurz dem Tod entkommen. Dieses Mal war es anders. Alles um ihn herum wurde schwarz und er fiel bewusstlos zu Boden.

Kapitel 11 und 12 wurden von Nicolas Baumgärtner, Petra Brumshagen, Sofia Delgado, Ralf di Grazia, Laura Konrad, Nina Maria Klofac, Oliver Lobschat, Martin Posset und Agnieszka Schneider geschrieben. 

 

Hörbuch: Mail-Mord in Neckarstadt - 11. Kapitel
kapitel11.mp3
MP3 Audio Datei 7.5 MB

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