Zwei kreative Kapitel aus München

Mit Nicolas Baumgärtner, Petra Brumshagen, Sofia Delgado, Ralf di Grazia, Laura Konrad, Nina Maria Klofac, Oliver Lobschat, Martin Posset und Agnieszka Schneider durfte ich im Seminar „Online-Journalismus 36“ an der Stiftung Journalistenakademie München zwei ausgesprochen interessante Tage zum Thema “Kreatives Schreiben” verbringen. Wir haben nicht nur kreative Techniken wie die Gedankenreise, Mind Mapping, die Osborne-Methode oder die TAF-Analyse sowie Schreibstarttechniken wie das Clustering diskutiert und teilweise angewandt, sondern uns auch mit der Technik von Wortmatrizen, Begriffsdimensionen und deren lautmalerischer Verstärkung beschäftigt.

 

Vor allen Dingen aber sind als Anwendungsfälle dieser Methoden und Techniken zwei neue Kapitel für den Web-2.0-Krimi „Mail-Mord in Neckarstadt“ entstanden, die in den nächsten Tagen auch als Audio produziert und dann ganz rasch online gestellt werden.

 

Seminarveranstaltungen zum Thema „Kreatives Schreiben“ gebe ich recht regelmäßig schon seit einigen Jahren an der Stiftung Journalistenakademie. Bei einem solchen Seminar sind im Sommer vergangenen Jahres ja auch die Ideen für einen solchen Mitmachkrimi entwickelt worden. Und in enger Abstimmung entstanden dann ja die ersten fünf Kapitel, die der Krimi-Community als Material für das Weiterschreiben dienten. Weitere fünf Kapitel konnten dank der mittlerweile rund achtzig Forumseinträge und einiger Dutzend Mails in der Zeit von September bis Dezember 2010 hinzugefügt werden. Nun kommen gleich zwei Kapitel auf einmal, die am 4. Januar 2011 im Kurs OJ-36 entstanden sind.

 

Die Entwicklung des dramaturgischen Spannungsbogens mit den am Seminar teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen war eine unglaublich kurzweilige Sache. Die Diskussionen über dramaturgische Ankerpunkte, Rückführung von Spannungsbögen und die Überführung von Andeutungen in Offenbarungen war leidenschaftlich, der mitunter aufblitzende schwarze Humor einfach köstlich.

 

Mit neun Kolleginnen und Kollegen den Plot von Mail-Mord in Neckarstadt weiter entwickeln zu dürfen, hat großen Spaß gemacht. Danke an Petra Brumshagen für den kreativen dramaturgischen Blick, an Sofia Delgado für das tolle und teilweise waghalsige Gedankenexperiment im Innenministerium und das analytisch scharfe Personendiagramm, an Ralf di Grazia für die Continuity, für die er sofort Verantwortung übernommen hat, an Laura Konrad, deren Kenntnisse im Creative Writing das Seminar enorm bereichert haben, an Nina Maria Klofac, die nicht nur die Seminarpausen, sondern auch die Gedankenpausen im Text stets im Blick hatte, an Oliver Lobschat für die starke Beschreibung einiger Charakterzüge von KTS, an Martin Posset für eine starke Mordszene, die das Klischeehafte so überhöht, dass sie total spannend ist, und an Agnieszka Schneider für das Psychogramm der Verschwörer in BKA und BMI. Dank an Nicolas Baumgärtner, der sich trotz des iPhone-Fehlers noch in den dramaturgischen Zusammenhang eingebracht hat.

 

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