Alternativer Medienpreis 2012

Meine Laudatio auf „Blut muss fließen “Sparte
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Der Name Thomas Kuban ist ein Pseudonym. Und dieses Pseudonym ist
wichtig, überlebenswichtig. Denn der Journalistenkollege, der sich Thomas
Kuban nennt, hat seit 2003 verdeckt und investigativ in der gewaltbereiten
Rechtsrockszene recherchiert und gedreht. Seine Recherchen sind
schockierend. Die Bilder von „Blut muss fließen – Undercover unter Nazis“,
den Thomas Kuban gemeinsam mit Peter Ohlendorf produziert hat, sind
schonungslos, weil sie so nüchtern rechtsextreme Straftaten zeigen. Aber
nicht deshalb habe ich das Wort von Hannah Arendt von der „Banalität des
Bösen“ nicht mehr aus dem Kopf bekommen, nachdem ich „Blut muss
fließen“ gesehen habe. Vielmehr hat es damit zu tun, wie bei uns
rechtsterroristische Vereinigungen banalisiert und rechtsnationale Gesinnung
zur Normalität wird.
„In Deutschland gilt derjenige als viel gefährlicher, der auf den Schmutz
hinweist, als der, der ihn gemacht hat“, hat Carl von Ossietzky geschrieben.
Diese von Ossietzky geschilderte Erfahrung haben auch Thomas Kuban und
Peter Ohlendorf gemacht. Von Politikern abgemeiert, von Fernsehsendern
abgewiesen, von Sicherheitsbehörden als die eigentlich Gefährlichen
gebrandmarkt, haben sie weiter gemacht. „Blut muss fließen“ ist gegen den
die verharmlosenden Mainstream-Medien produziert worden und wird auch
jetzt noch, nachdem immer mehr Vorgänge um die rechtsterroristische
Vereinigung „nationalsozialistischer Untergrund“ ans Licht kommen, von so
manchem Vertreter unserer Sicherheitsbehörden als die eigentliche Gefahr
bezeichnet. Der alternative Medienpreis, der hier heute Abend für „Blut muss
fließen“ verliehen wird, zeigt, dass es eine Alternative zur Mainstream-Politik
gibt, eine Alternative zur Banalisierung der Gefahr von rechts.

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