JubelPerser-Podium statt Pattonville-Diskussion

Der Zweckverband Pattonvillle wird 20 Jahre alt. Die Verwaltung will das groß feiern, statt endlich einmal damit zu beginnen, die seit mehr als zahn Jahren bestehenden chaotischen Verhältnisse endlich in einen ordentlichen Zustand zu bringen.

 

Und was hat Pattonville mit seinen Oberbürgrrmeistern Keck und Schlumberger nicht alles erlebt: Bücherverbot und Zensuraffäre, Finanzskandal und "vergessene" Abwasseranschlussgebühren, Kabelaffäre und Baulückenüberschreitung. Wollte man alles aufzählen, was Verwaltung und politische Leitung "verbockt" haben, man wäre bei einer abendfüllenden Tätigkeit.

Eines jedenfalls haben die Verantwortlichen prima hinbekommen: Sie haben durch Verjährungen ud Verfristungen ein faktisch rechtsfreeis kommunales Gebidle mit dem Zweckverband geschaffen. Das also wollen Sie mit einer "Fetsveranstaltung" am Abende des 25. Oktober begehen. Weil ich leider nicht an dieser "Jubelveranstaltung" teilnehmen und odrt deutliche Wort sagen kann, habe ich der Vorsitzenden des Zweckverbands geschrieben, was ich von der Feier zum Zwanzigsten halte.

 

 

übrigens zum Begriff des Jubelpersers vgl. http://de.wiktionary.org/wiki/Jubelperser

 

Hier ist die Mail:

 

 

Sehr geehrte Frau Keck,

 

vielen Dank für Ihre Einladung zur Veranstaltung anlässlich des 20jährigen Bestehens des Zweckverbandes Pattonville am heutigen Abend. Berufliche Gründe, genauer die neuerliche Wendung in der NSA-Affäre, verhindern leider meine Teilnahme. Deshalb maile ich Ihnen, was ich ansonsten heute Abend während der Veranstaltung direkt und persönlich gesagt hätte.

 

Ich finde die von der politischen Leitung des Zeckverbandes initiierte „Jubelveranstaltung“ peinlich!

 

Wir haben es in Pattonville seit mehr als zehn Jahren mit einem weitgehenden Verwaltungsversagen zu tun. Die Finanzaffäre und die bereits festgestellten „chaotischen Verhältnisse“ in der Buchhaltung sind ein schönes Beispiel dafür. Wir haben es mit einem weitgehenden Versagen der politischen Leitung des Zweckverbandes zu tun, die nicht nur ihren Aufsichtspflichten nicht nachgekommen sind. Über Verfristungen und Verjährungen ist ein faktisch rechtsfreier Raum „Zweckverband“ entstanden. Die entsprechende politische Aufarbeitung wird von Ihnen und Herrn Schlumberger mit genierlichen Mitteln zu verhindern versucht.

 

Planungsfehler senken die Wohnqualität in der ehemaligen Militärsiedlung erheblich. Das hat nicht nur damit zu tun, dass über viele Jahre z.B. im ersten Bauabschnitt ein qualifizierter Bebauungsplan fehlte, das hat auch mit dem ganz persönlichen Unvermögen von Verwaltung und Planer zu tun. Die chaotische Situation am Washingtonring legt nicht nur an Wochenenden ein beredtes Zeugnis davon ab.

 

Deshalb hätte es sich angeboten, zum 20jährigen Bestehen des Zweckverbandes eine öffentliche Diskussion über die fatalen Fehler der vergangenen 20 Jahre zu führen, und zwar mit dem Ergebnis, diese Fehler nicht zu wiederholen und – wo überhaupt noch möglich – abzumildern. Doch diese Chance vertun Sie mit der abendlichen „Jubelveranstaltung“.

 

Es stimmt schon, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. In Pattonville wiederholen sich aber die grob fahrlässigen Fehler, die Herr Schlumberger seit 1998 und Sie seit 2007 begehen.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

gez. peter welchering

 

Washingtonring 35, Remseck-Pattonville

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