Mein offener Brief an Frank Überall, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes
Lieber Frank,
wir müssen reden, das haben wir beide auf dem Gewerkschaftstag des DJV Baden-Württemberg am 11. Juni 2016 übereinstimmend gesagt, und zwar mit dem Hauptgeschäftsführer des DJV-Bundesverbandes Kajo Döhring. Der hatte sich einige peinliche Ausfälle mir gegenüber erlaubt, und auf die hatte ich lautstark öffentlich reagiert.
Bis zum gestrigen Tage herrschte da von Bundesseite Funkstille. Aus Zufall erfuhr ich dann gestern, dass die Bundesgeschäftsstelle mich für den Twitter-Account des Bundes-DJV blockiert hatte. Nun leide ich nicht gerade darunter, wenn ich von den unsäglichen Zörner-Produkten mal eine Zeitlang verschont werde.
Überhaupt könnte man diese kindische Blockade als misslungene Aktion Spätpubertierender in der Bundesgeschäftsstelle abhaken und sich wieder dem Tagesgeschäft zuwenden, das mich auch auf Verbandsebene während der vergangenen Wochen wirklich in Atem hielt. Allein die Hilfsaktion unseres Landesverbandes für bedrängte türkische Kolleginnen und Kollegen hat viel Zeit und Kraft erfordert.
Aber diese Ausfälle der Bundesgeschäftsstelle haben eine Vorgeschichte und einen Hintergrund, und sie sind zu oft passiert, als dass wir nun einfach zur Tagesordnung übergehen könnten.
Nach der desaströsen Amtszeit von Michael Konken hatte niemand erwartet, dass der Bundesvorstand die Situation rasch wieder in den Griff bekommt. Doch jetzt droht der Bundesverband vor die Wand zu fahren. Die – auch finanziell bedeutsamen – Geschehnisse rund um die Zeitschrift „Journalist“, der Versuch, zentralistisches Durchregieren durch eine „Strukturreform“ ins Werk zu setzen, die ausgesprochen bescheidenen Tarifabschlüsse sind da einige von leider viel zu vielen Themen, die leider zu viele Mitglieder dazu bewegen, den DJV zu verlassen.
Rund 6000 Mitglieder haben während der Amtszeit Konkens mit den Füßen abgestimmt, und der Trend setzt sich fort. In einigen Landesverbänden gärt es. Man ist dort – vorsichtig formuliert – nicht mehr so ganz von der Sinnhaftigkeit des Tuns im Bund überzeugt.
Ich bin deshalb in großer Sorge. Das weißt Du. Und ich äußere diese Sorge. Denn Veränderungen erreicht man nur, wenn man deutlich ausspricht, was faul ist im Staate DJV.
Solche Sorge auszusprechen, ist im DJV nicht ungefährlich.
Ich erinnere nur daran, dass ich im Herbst 2014 meine Sorge über den Einsatz eines völlig unzureichenden Wahlcomputersystems auf dem Bundesverbandstag in Weimar äußerte. Auf dem völlig misslungenen Verbandstag in Fulda zeigte sich dann ja auch, dass meine Befürchtungen einen guten Grund hatten. Die Dinger erlaubten kein sauberes Wahlergebnis. Man kann solch ein Risiko übrigens berechnen. Ich hatte es berechnet, und ich hatte Michael Konken die Ergebnisse dieser Berechnung in einem mehrseitigen Brief sehr ausführlich mitgeteilt.
Was dann folgte, war dann eine der in solchen Fällen üblichen politischen Durchstechereien. Kajo Doehring hatte das ja zuvor im persönlichen Gespräch angedeutet, und ich war gewarnt. Dass so etwas im DJV passiert, halte ich nach wie vor für skandalös.
In einer beispiellosen Kampagne versuchten vor zwei Jahren hauptsächlich Michael Konken und Kajo Döhring, mich zu diskreditieren, mir beruflich zu schaden. Sie zogen durch die Republik und verkündeten, Welchering sei ein Hacker, und es schwang natürlich die böse Konnotation des „kriminellen Hackers“ mit. Das war Teil ihrer Strategie.
Auch als ernst zu nehmende Redaktionsleiter aus dem öffentlich-rechtlichen Bereich Konken und Doehring erwiderten, man wisse um meine Verankerung in der Hackerszene und die daraus resultierenden technischen und organisatorischen Kenntnisse, die für eine Berichterstattung durchaus wertvoll seien, hörten die beiden nicht auf, sondern veranlasste eigentlich eher bräsig-friedlich gestimmte Zeitgenossen wie Benno Pöppelmann zu anfechtbaren Kommentaren auf Webseiten, wie diesen: „Allerdings ist im DJV-Gesamtvorstand Ihre Ankündigung, ‚zu zeigen, wie man ein Digivote-System hackt?‘, also das System zu hacken, diskutiert und von den meisten Gesamtvorstandmitgliedern nachdrücklich missbilligt worden.“
Als Jurist weiß Pöppelmann, was eine falsche Tatsachenbehauptung ist.
Nun ja, die Kampagne ging in Leere. Dass meine Wiederwahl in den Presserat dadurch verhindert werden konnte, hat mir beruflich nicht geschadet.
Damals wurde klar: Bundesvorstand und Bundesgeschäftsstelle leben zu Teilen in einer Wagenburg und nehmen deshalb die Probleme dieses Verbandes und die massiven Gefährdungen des Journalismus in diesem Lande nicht mehr wahr. Deshalb war ich ansprechbar, als ich gefragt wurde, ob ich einen Gegenkandidaten zu Michael Konken 2015 unterstützen würde.
Konken musste als Bundesvorsitzender dringend abgelöst werden. Denn es hatte sich durch seine Führungsunfähigkeit auch ein gefährliches Eigenleben in der Bundesgeschäftsstelle entwickelt, in dem ein Hauptgeschäftsführer eine Hybris entwickelte, die ihm nach seinem Dafürhalten gestattete, Beschlüsse des Bundesverbandstages einfach zu ignorieren. Der Umzugsbeschluss nach Berlin ist da nur eines von vielen Beispielen.
Ich habe dann Deine Kandidatur unterstützt. Konken trat nicht mehr an, und das war auch gut so! Weil ich ein ehrlicher Mensch bin und stets mit offenem Visier kämpfe, habe ich Dir auch gesagt, warum ich Dich unterstütze: weil nämlich der zweite Kandidat, ein nationalliberaler Rechtspopulist, für mich untragbar war.
Wir konnten Dich dann, nach der Blamage mit den Wahlcomputern, auf dem Bundesverbandstag in Fulda knapp durchsetzen. Niemand hat nach Deiner Wahl erwartet, dass Du in der Bundesgeschäftsstelle nun sofort die Augias-Stall-Methode anwenden würdest. Aber dass es einfach weitergeht wie bei Konken, das empfinden viele Mitglieder als zunehmend unerträglich. In nicht wenigen Gesprächen, die ich mit Mitgliedern geführt habe, die gerade ihren Austritt aus dem DJV erklärt haben, wird das Verhalten des Bundesgeschäftsführers als einer der wesentlichen Gründe für den Austritt genannt. Das muss nachdenklich machen.
Hauptgeschäftsführer Kajo Döhring will natürlich seinen Machtbereich erhalten und ausbauen. Und bei einem nicht ganz so martialisch auftretenden Vorsitzenden meint er das auch tun zu können. Aber dieses Verhalten des Hauptgeschäftsführers hat einen Punkt erreicht, an dem es so nicht weitergeht. Eine Mail an meine Landesvorsitzende, sie möge mir das Twittern untersagen, zeugt vielleicht davon, dass Kajo Doehring die Bodenhaftung etwas verloren hat.
Wir müssen also reden, und zwar mit Kajo Doehring. Dazu bin ich nach wie vor bereit, denn es geht um den DJV. Bei diesem Gespräch werde ich so offen sein wie in diesem Brief. Mir wird ja mitunter vorgeworfen, meinen Standpunkt sehr konsequent zu vertreten und auch Probleme zu schonungslos anzusprechen. Da stimmt! Ich habe seit meiner –zum Glück erfolgreich verlaufenen - Tumoroperation gelernt, dass ich keine wertvolle Lebenszeit mit dem Kochen von Konsenssauce zubringen sollte, die hinterher dann doch allen nicht schmeckt.
Hier geht es darum, dass wir Journalisten unsere Wächterfunktion in dieser rechtsstaatlichen Demokratie weiterhin ausüben können. Denn nichts weniger als das ist gefährdet. Diese Wächterfunktion abzusichern , dafür wird der DJV gebraucht. Deshalb sollte er nicht vor die Wand gefahren werden auf Bundesebene. Dafür trete ich ein, und da bin ich kompromisslos und konsequent.
peter welchering
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Katharina Dockhorn (Sonntag, 25 September 2016 16:50)
Einen verdienstvollen und anerkannten Kollegen zu mobben, ist unerträglich. Leider aber kein Einzelfall, und wir haben alle gehofft, dass dies nach dem November 2015 anders wird.
Verändert hat sich wenig, die Pressearbeit ist für einen Verband, in dem Profis organisiert sind, alles andere als prickelnd. Vor allem diskutieren wir als Ehrenamtliche im Moment länger über die Anerkennung des Werts unserer Arbeit mit der Geschäftsstelle und dem Vorstand statt mit unseren Auftraggebern.
Heinrich (Sonntag, 25 September 2016 18:46)
Konken hat den DJV doch schon vor die Wand gefahren. Was soll das Geheul jetzt. Döhring setzt diese Politik doch nur konsequent fort. In einigen Monaten macht dann der Letzte das Licht aus im DJV. So siehts aus.
Friedrich (Sonntag, 25 September 2016 18:58)
Ich bin genau wegen solcher Sachen aus dem DJV ausgetreten. Ich finde ja gut, dass Welchering & Kollegen da noch was ändern wollen. Sie werden scheitern. Döhring kassiert sein hohes Gehalt, und das ist das einzige, was den interessiert. Jede Kritik sieht der als Angrif auf sein exorbitantes Gehalt. Nur darum gehts. Aber sehts mal positiv. Auf diese Weise fallen Leute wie Döhring nicht dem Arbeitsamt zur Last.
Isolde (Sonntag, 25 September 2016 20:21)
Nach so vielen Jahren Michael Konken haben sich eben alle an dieses System gewöhnt. Und Hauptgeschäftsführer Döhring hat seine Position ja auch durch massive Personalaufstockung mehr als ausgebaut. Die Zeche zahlen die Mitglieder. Denn deren Beiträge müssen erhöht werden, um das Luxusleben einiger hauptamtlicher Funktionäre zu finanzieren. Konken hat das klargemacht. Und jetzt profitieren eben einige davon, die das Sagen haben und sich keiner demokratischen Kontrolle mehr stellen müssen. Lasst den Laden vor die Wand fahren, Welchering, Dockhorn und andere. Euer Engagement lohnt nicht.
Stephan (Sonntag, 25 September 2016 21:56)
Mobbing, Netzsperren a la Twitter-Blockade, Erpressung oder Nötigung - beim DJV geht der Bär ab. Das ist also in der Zeit nach Konken nicht zu Ende, sondern geht weiter so. Für diese Art der Kontinuität stand der DJV schon früher. Ich bin froh, dass ich rechtzeitig rübergemacht hab zu einem anderen Verband. Leicht ist mir das damals nicht gefallen, als kich erkennen mjusste, diese Funktionärsclique will einfach nur eins: Macht. und Macht macht Geld.
Franz (Sonntag, 25 September 2016 22:03)
Wer von Döhring einmal fertig gemacht wurde weiß, der DJV kann sich erts weider erholen, wenn er zu demokratisch-rechtsstaatlichen Formen zurückfindet. Jetzt geht es um brutale Machtausübung. Solange der amtierende Bundesgeschäftsführer im Amte ist, wird sich nkichts ändern. Sie werden sehen, wie das ist, wenn Döhring sein Netzwerk spielen lässt. Ich finde das schade. Aber gegen solche Leute sind Sie machtlos.
Bernd (Sonntag, 25 September 2016 22:06)
eine "Aktion Spätpubertierender in der Bundesgeschäftsstelle" - das ist genau der Punkt. Und solange ihr die im Hotel Mama-DJV so prima versorgt, werden dkie auch spätpubertär bleiben und so weitermachen.
Elfriede (Montag, 26 September 2016 09:03)
Konken (mehr als eine halbe Million Euro vom DJV während seiner Zeit als "ehrenamtlicher" Vorsitzender abgezogen) und Döhring (dickes Gehalt, Luxushotels auf Verbandskosten, aufwändigste Spesen) haben sich doch schon vor Jahren den DJV zur fetten Beute gemacht. Konken ist seit November 2015 weg, aber solange Döhring da bleibt, gehts weiter. Nicht mehr von meinen Mitgliedsbeiträgen !!!!!!!!
Dieter (Montag, 26 September 2016 11:55)
Der DJV will ja nichts ändern. Statt Personal abzubauen, neue Konzepte zu entwickeln und den Verband an die Zukunft anzupassen, hört man nur: Es muss alles bleiben wie es ist. Nur mehr Geld wird benötigt!
Also wird es auf höhere Mitgliedsbeiträge bei reduzierten Leistungen hinaus laufen. Da aber bereits fast alles gekürzt wurde, was man kürzen kann, kommt die Wand immer näher.
Der neue Vorsitzende kann sich ja wie gewohnt nicht gegen seinen Geschäftsführer durchsetzen. Döhring hetzt und intrigiert und die Grinsekatze nickt es ab.
Der DJV muss begreifen, dass JETZT etwas passieren muss und das wird mit Döhring nicht möglich sein. Die Senkung der Personalkosten ist überfällig und Döhrings Luxusgehalt wäre ein wirkungsvoller Anfang für Einsparungen.
Maria (Montag, 26 September 2016 13:45)
Lieber Peter Welchering,
ich wähle bewusst das gewerkschaftlich übliche Du für die Ansprache. Ich fürchte, Du hast mit Deinem offenen Brief einen Fehler gemacht. Ein anderer mutiger DJV-Ehrenamtlicher, nämlich der Bernd Lammel, hat auch einmal Kritik am Bundesverband geäußert. Dann wurden plötzlich perfide Stasi-Vorwürfe gegen ihn laut. Ich bin mal ziemlich gespannt, welche Vorwürfe in den nächsten Wochen gegen Dich erhoben werden.
Pass auf Dich auf. Es gibt Gestalten, die schrecken vor nichts zurück. Ich wünsche Dir von tiefem Herzen alles Gute. Und ich bin stolz, dass es noch Menschen wie Dich und Katharina Dockhorn gibt, die die Wahrheit sagen.
Frustrierter Redakteur (Montag, 26 September 2016 13:58)
Sie sorgen sich. Ich sorge mich auch, um Sie. Ich habe zu oft erlebt, wie Kollegen, die auf Missstände hinweisen, fertig gemacht werden. Dass Sie trotz der "Weimarer Erfahrung" weitermachen, halte ich für fahrlässig. Sie riskieren zuviel, wenn Sie hier sagen, was Sache ist. Die werden Sie fertig machen, und davon haben wir doch alle nichts.
Alex (Montag, 26 September 2016 14:03)
Ich wiederhole mich hier gerne noch mal:
Ich habe ja den Bundesverbandstag 2015 in Fulda abgewartet. Ich war erleichtert, dass die Rechtsemulsion nicht gewählt wurde. Ich war von der Alternative, dem JU-Bübelchen, nicht so richtig begeistert. Aber ich dachte, dass das vielleicht etwas besser wird.
Nein, es ist nicht besser geworden. Dieser unsägliche Bundesverband mit seinen unsäglichen Blockaden und somit gegen ein neues Urheberrecht, gegen ein neues Berufsbild - das ist alles nicht mehr zu ertragen.
Ich bin ausgetreten.
Der DJV ist so ähnlich zu sehen wie eine größere Tageszeitung: verkalkt und überbürokratisiert. Das werden auch Welchering & Co nicht mehr ändern können. Deshalb bin ich weg. Wann steigen Sie da aus, Kollege Welchering?
Dem DJV wird es so ergehen wie den meisten Lokalzeitungen - es wird ihn in ein paar Jahren nicht mehr geben.
Delegierter (Montag, 26 September 2016 14:21)
Ich war Delegierter auf dem Verbandstag in Weimar. Ich habe am 25. November 2014 schon einmal Zeugnis abgelegt auf Ihrem Blog. Ich tu das heute wieder.
Es hat bei den Wahlen zum Presserat tatsächlich den direkteren Hinweis gegeben, dass der bisherige Presserat Welchering nicht gewählt werden dürfe. An den Tischen um mich herum sind die Wahlzettel von den Geschäftsführern kontrolliert worden vor dem Einsammeln. Ich fand das komisch und ich hab nachgefragt, was denn da los ist. Da war mir gesagt worden, dass der Bundesvorstand das nicht will, dass Peter Welchering weiterhin im Presserat ist. Dass er Digivote ablehnt und gegen Digivote Stimmung macht wurde offen als Begründung angegeben.
Ich schreibe auch diesen Text aus einem Internet Cafe. Dieser Kommentar kann nicht rückverfolgt werden. Ich habe dafür Sorge getragen, dass ich anonym bleibe. Das habe ich getan, weil ich sonst starke berufliche Nachteile erwarten muss. Das ist mir in Weimar ganz klar so gesagt worden. Ich habe mich vom DJV verabschiedet. Die innerverbandliche Demokratie ist da schon lange abgeschafft. Daran ändert auch der Weggang von Konken nichts. Döhring und seine hauptamtlichen Kollegen setzen die Leute unter Druck. Denn so viel Geld wie beim DJV können sie nirgends scheffeln.
Herr Welchering, ich finde wichtig dass Ihr Landesverband und dass Sie hier klare Kante zeigen. Machen Sie weiter so, wenn ich mich schon nicht traue.
Frank Müller (Dienstag, 27 September 2016 15:38)
Lieber Herr Welchering,
weil ich Sie schätze und diese Wertschätzung hier öffentlich zum Ausdruck bringen will, schreibe ich nochmals als Kommentar, was ich ihnen bereits am Telefon gesagt habe:
Sie sollten Ihre Zeit nicht sinnlos mit einem abgewirtschafteten DJV verbringen, in dem es nur noch um Machtfragen und auskömmliche Geldquellen für ein paar Funktionäre geht. Schon unter Konken hat der DJV faktisch den Anspruch aufgegeben, Journalistengewerkschaft zu sein. Sie sind ein viel zu profilierter Journalist, um in diesem jämmerlichen Laden bleiben zu können.
Jens Meier (Dienstag, 27 September 2016 16:06)
Gnihihi,
da macht Ihr Landesverband eine löbliche Aktion gegen Netzsperren und Netzzensur in der Türkei, Ihr Bundesverband muss nolens volens mit einer anderen Veranstaltung zur Lage der Meinungsfreiheit und des Journalismus in der Türkei nachziehen und dann stellt sich raus:
WAS IN DER TÜRKEI PASSIERT, PASSIERT IM DJV GENAUSO!
Netzsperre gegen einen unliebsamen Journalisten, weil er die Wahrheit sagt und schreibt, diesmal nicht in der Türkei, sondern beim Twittter-Account djv.de
Na, Herr Döhring, hat ihnen Erdogan schon eine Postion in der türkischen Zensurbehörde angeboten?
Die Frage ist, ob Erdogan dem Herrn Döhring mehr Geld zahlen würde als der DJV. Da ist er ja schon in eine Besoldungssphäre gerückt, die jenseits von gut und böse ist.
Aber ausgerechnet eine Netzsperre gegen Peter Welchering, nein, nicht von der türkischen Regierung, sondern vom DJV - ich muss zum Arzt, weil ich mein Lachen nicht mehr los werde.
Meyer mit ey (Dienstag, 27 September 2016 17:00)
Ich bin erschüttert. echt. Erschüttert. Das kann doch wohl nicht wahr sein. Habt ihr sie noch alle? Eine Twitter-Blockade und Mobbing gegen einen so renommierten Wissenschaftsjournalisten. Ihr seid erbärmlich. Manchmal schreiben Journalisten die Wahrheit. Solche wie Welchering machen das gewohnheitsmäßig. Das passt anderen nicht. o.k. Aber wenn dann ausgerechnet ein Journalistenverband jemanden blockiert, o.k. dann soll sich dieser DJV nie mehr, nie nie mehr zu Fragen der Meinungsfreiheit äußern. Der DJV hat die Meinungsfreiheit hier mit Füßen getreten. Pfui Deibel!
Hans (Mittwoch, 28 September 2016 16:38)
Der neue Chef, Frank Überall, muss durchgreifen, hart durhgreifen, sonst fliegt ihm der Laden um die Ohren. Die ganzen "Alte-Herren-Strukturen" aus Konkener Zeit müssen beseitigt werden. Ein solcher Neuanfang kann nur gelingen, wenn sich der DJV von seinem Hauptgeschäftsführer befreit. Dafür wird es höchste Eisenbahn.
Frank Überall (Dienstag, 11 Oktober 2016 19:25)
Lieber Peter Welchering,
in Köln haben wir nun das in Aussicht gestellte persönliche Gespräch geführt. Danke für Deine Bereitschaft, das gemeinsam aufzuarbeiten, was sich an Missverständnissen und Emotionen angesammelt hatte. Ich danke Dir und auch unserem Hauptgeschäftsführer Kajo Döhring an dieser Stelle ausdrücklich für die offenen Worte, aber auch für den konstruktiven Blick nach vorne – im Sinne einer gemeinsamen Zusammenarbeit für unseren DJV!
An dieser Stelle bitte ich Dich um Verzeihung für die „Sperrung“ Deiner twitter-Beiträge auf dem DJV-Account. Wie bereits persönlich erläutert, nehme ich die Kritik daran an und sehe es als Organisationsverschulden, dass wir den Umgang in solchen Fällen nicht vorher definiert hatten. Diese Verantwortung haben wir in die Zukunft gerichtet aber neu organisiert: Damit solche Fehler nicht mehr unterlaufen, gilt fortan ein Vier-Augen-Prinzip bei eventuellen twitter-Einschränkungen. Meinungsfreiheit bleibt auch innerverbandlich ein hohes Gut. Gleichzeitig haben wir glücklicherweise aber auch vereinbart, dass es nach unserem Gespräch hoffentlich nicht mehr erforderlich ist, in Konfliktfällen die Öffentlichkeit teilhaben zu lassen.
In Bezug auf manche Kommentare unter dem „Offenen Brief“ lege ich Wert auf die Feststellung, dass wir die geäußerten Besorgnisse mancher Mitglieder sehr ernst nehmen. Ich verwahre mich aber gegen effektive Falschaussagen über einzelne Mitglieder des Bundesvorstandes: Das betrifft nicht mich persönlich, sondern Unwahrheiten, die über Vorstandskollegen/innen hier verbreitet wurden.
Insgesamt freue ich mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Dir in unserem DJV: Lass uns gemeinsam weiter daran arbeiten, das verloren gegangene Vertrauen wieder aufzubauen! Unser Gespräch in Köln war aus meiner Sicht ein guter erster Schritt in diese Richtung.
Herzliche Grüße, Frank Überall
Mechthild (Mittwoch, 12 Oktober 2016 19:32)
Immerhin eine Entschuldigung des Bundesvorsitzenden. Das hat es in der Konken-Ära nicht gegeben. Sollte sich da wirklich etwas verändern? Ich bin optimistisch nach diesem Kommentar von Frank Überall. Aber die Skepsis überwiegt
Heinz (Freitag, 14 Oktober 2016 13:10)
Der DJV-Bundesvorsitzende spricht von einem "Organisationsverschulden". Das ist ja doch schon interessant. Denn wenn ich mir die ganzen Intrigen, Machenschaften, Mauscheleien und üblen Sachen anschau, die da in der Konken-Ära unter bereitwilligem Mittun des Herrn Hauptgeschäftsführers gelaufen sind, dann ist so ein Organisationsverschulden ja schon ziemlich umfassend. Eigentlich bräuchte der DJV auf Bundesebene eine "Wahrheitskommission", die die Konken-Ära mit ihren üblen Geschichten aufarbeitet. Das wäre doch mal eine Aufgabe, lieber Kollege Peter Welchering. Initiieren Sie so eine Kommission doch mal. Sie haben doch selbst erfahren, zu was Konken & Kumpane fähig waren. Lassen Sie sich also nicht durch ein nettes Gespräch in einem teueren Restaurant beeindrucken oder gar ruhigstellen. Es gilt, im DJV-Bundesverband noch viele Altlasten aufzuarbeiten und zu beseitigen. Der grinsende Bundesvorsitzende wird genau das nicht tun. Wir brauchen mutige Leute, die den DJV-Bundesstall ausmisten.
Stutzig gemacht hat mich diser Satz von Frank Überall: "Gleichzeitig haben wir glücklicherweise aber auch vereinbart, dass es nach unserem Gespräch hoffentlich nicht mehr erforderlich ist, in Konfliktfällen die Öffentlichkeit teilhaben zu lassen."
Meine Frage an Peter Welchering: Hat man Sie jetzt auch zum Schweigen gebracht? und womit?
Frank Überall (Sonntag, 16 Oktober 2016 21:18)
Liebe Katharina Dockhorn, ich wundere mich über Deine pauschale Kritik an der Pressearbeit des DJV. Da wir uns kennen, hätte ich es nett gefunden, wenn Du mich irgendwann mal darauf angesprochen hast. Wenn Du aber mehr Vergnügen daran hast, das öffentlich auszutragen, so nehme ich Deine implizite Einladung gerne an: Indem ich Dich hier öffentlich frage, was Du konkret an der Pressearbeit des Bundes-DJV auszusetzen hast. Ich freue mich.... wir freuen uns auf Deine Antwort.
katharina Dockhorn (Mittwoch, 09 November 2016 16:52)
Lieber Frank Überall,
leider etwas verspätet durch Festivalaufenthalte im Ausland, nun Beispiele zur nicht gerade prickelnden Pressearbeit.
Da geht es vor allem um die Autorisierung von Interviews. Hier hat der FA Freie im Winter eine klare Linie vermisst und dies - wie Du weißt - auch im April beim Vorstand angemahnt. Zunächst wurde die Haltung nordrheinwestfälischer Zeitung begrüßt, auf Interviews mit Herbert Grönemeyer komplett zu verzichten, da er sich in die redaktionelle Arbeit einmischen wollte. Du wolltest so lange singen, bis Künstler aufhören, Journalist zu spielen. Im Zusammenhang mit einer 60 Stunden dauernden Autorisierung eines Interviews mit Wolfgang Schäuble wurde Journalisten dann empfohlen, Autorisierungen möglichst ganz zu verweigern. Wenig später dann im Kontext mit Äußerungen von Frauke Petry die Autorisierungspraxis und der eigene Leitfaden gelobt. Dabei wurde auf einen Vorstandsbeschluss verwiesen.
Der Verbandstagsbeschluss scheint vergessen, im Schulterschluss mit ver.di und den Verlagen einen Verzicht zu erreichen.
Dafür kriegten wir den Boykott-Aufruf für Interviews mit Martina Gedeck wegen eines "Knebelvertrags". Am Donnerstagnachmittag sagt keine Redaktion oder kein Freier ein Gespräch für Freitagvormittag ab. Anders wäre es mit den Interviews zu „Gleißendes Glück", der eine Woche nach der Ausstrahlung von "Terror" in die Kinos kam - hier war der Pressestelle des DJV und/oder den inhaltlich Verantwortlichen in Geschäftsstelle und Vorstand nicht mal aufgefallen, dass es den Film überhaupt gibt. Der Inhalt des Vertrages mit Frau Gedeck hat zudem keinerlei News-Wert, er ist dem DJV seit 2008 bekannt.
Der Höhepunkt war aber, dass innerhalb weniger Stunden nach Erscheinen der PM auf meedia.de zu lesen war, dass die Info aus dem BJV stammte. Wie schützt der DJV seine Mitglieder? Diese Frage haben die Mitglieder des FA Freie im Verband gestellt.
Mit vielen Grüßen
Katharina Dockhorn
Meyer mit ey (Samstag, 15 April 2017 10:33)
Die Vorkommnisse in NRW zeigen: Die strukturellen Probleme des DJV sind ungelöst. Weiterhin wird gegen kritische Kollegen wie Lammel und Welchering gemobbt und diffamiert. Wer ne kritische Anmerkung macht, kriegt von Döhring auf die Schnauze und Überall grinst dazu.
Hör mal DJV, ist euch nicht klar, wie unglaubwürdig ihr inzwischen seid?
Die Seilschaft der alten Funktionäre will eben nur eines: Weiterhin Kohle ziehen auf Pöstchen, die sie sonst nie gekriegt hätten
Protipp: Schaut doch mal nach, wo die in NRW abgegangenen knapp 50.000 geblieben sind. Ihr werdet euch wundern!
Hans-Georg (Samstag, 15 April 2017 12:58)
Was in NRW passiert ist, ist nur ein Zeichen dafür wie tief der DJV in der Krise ist. Mein Rat: Wickelt den Verein ab, bevor Döhring und andere noch mehr Schaden für den Journalismus anrichten können.
Konken als Vorsitzender ist zwar seit 2015 weg, aber seine versauten Strukturen wirken nach - und das wird noch über viele Jahre hinweg andauern.
Solange sich ein Haufen Hauptamtlicher in Bonn und einige ansonsten außerhalb der journalistischen Tätigkeit stehende Bundesvorständler sich diesen DJV weiterhin zur Beute machen, ist das alles sinnlos.
Klaus (Samstag, 15 April 2017 13:19)
Klagt nicht über den DJV in NRW
Der hauptamtliche Intrigantenstadl in der Bonner Bundesgeschäftsstelle hat noch viel mehr Geld versenkt, alein schon die ganzen unnötigen rechtlichen Auseinandersetzungen, und dann die netten Aufwandsentschädigungen für genehme Ehrenamtler.
Und die Intrigen gegen böse Kritiker kosten natürlich auch jede Menge Kohle. Aber die Mitglieder zahlen das natürlich gerne, damit Döhring und Kollegen ein gutes Leben haben, ohne arbeiten zu müssen.
Jens Meier (Samstag, 15 April 2017 13:21)
Immer mal wieder, immer mal wieder da jagt ein Skandälchen den anderen im DJV. und warum verschwindet da mal gern Geld?
Ganz einfach: Zu viel Vetternwirtschaft!
Herbert (Sonntag, 16 April 2017 22:24)
Was in NRW passiert ist, wird noch oft passieren. In einem korrumpierten System ist das eben zu beobachten
Das System Konken lebt halt!